Die Hyperurikämie hat in 90% aller Fälle eine verminderte Ausscheidung von Harnsäure als Ursache.
Woraus entsteht die Gicht?
Die Gicht entsteht aus einer Hyperurikämie. Aber woher kommt die Hyperurikämie? Eine ungesunde Lebensweise kann eine Hyperurikämie begünstigen, ist jedoch in den meisten Fällen nicht die Ursache. Fehlernährung ist oft nur Auslöser der Gichtanfälle. Die zugrundeliegenden Ursachen liegen anderswo.
Primäre Hyperurikämie
Die Hyperurikämie hat in 90% aller Fälle eine verminderte Ausscheidung von Harnsäure als Ursache. Gewisse Gene verringern die Ausscheidungskapazität der Nieren. Fällt zu viel Harnsäure an, kann diese nicht mehr völlig ausgeschieden werden und sammelt sich im Körper an. Ein anderer genetischer Defekt führt zum Lesch-Nyhan-Syndrom (LNS) bzw. Hyperurikämie-Syndrom. Das Problem liegt in diesem Fall in einer Überproduktion von Harnsäure.
Sekundäre Hyperurikämie
10% aller Hyperurikämien sind Folge einer Erkrankung oder von deren Behandlung.
10% aller Hyperurikämien haben eine nicht-genetische Ursache. Sie sind Folge einer Erkrankung oder von deren Behandlung. Als Ursachen sekundärer Hyperurikämien kommen Störungen der Nierenfunktion oder ein vermehrter Zellabbau in Frage. Dieser kann auf eine Krankheit oder eine Therapie zurückgehen. Zum Beispiel, wenn bei einer Anämie mehr Blutzellen anfallen oder unter Chemotherapie sehr viele Körperzellen absterben.
Störungen der Nierenfunktion
Ganz verschiedene Ursachen reduzieren die Ausscheidung von Harnsäure:
- Genetische Einflüsse auf den Ausscheidungsprozess
- eine Niereninsuffizienz
- gewisse Medikamente
- Diabetes mellitus
- Hungerstoffwechsel (Ketose) infolge Fasten
- fettreiche Ernährung
- Vergiftungen (Blei, Kohlenmonoxid)
- eine Unterfunktion der Schilddrüse
- übertriebener Alkoholkonsum
- eine krankheitsbedingte Übersäuerung
Ernährung als Gichtauslöser
Eine Fehlernährung kann eine Gicht nicht verursachen, aber einen Anfall auslösen.
Die Ernährung kann eine Gicht nicht verursachen, aber auslösen. Problematisch ist die Kombination von Fleisch und Alkohol im Übermass. Viel Fleisch führt dem Körper viele Purine zu, und viel Alkohol kann die Nieren schädigen und deren Ausscheidungskapazität verringern. Beides zusammen lässt den Harnsäurespiegel ansteigen.
Gesundheitsrisiko metabolisches Syndrom
Das tödliche Quartett
75% der Gichtpatienten leiden am metabolischen Syndrom. Es umfasst die Komponenten
- Fettleibigkeit
- hoher Blutdruck
- erhöhte Blutfettwerte
- Diabetes mellitus Typ 2
75% der Gichtpatienten leiden am metabolischen Syndrom: an Fettleibigkeit, hohem Blutdruck, erhöhten Blutfettwerten und Diabetes. Grundproblem ist das Fett, verbunden mit Insulinintoleranz und Bluthochdruck. Neuere Untersuchungen zeigen, dass eine Hyperurikämie die Fetteinlagerung verstärken, den Blutdruck erhöhen und Diabetes auslösen kann.